Das warf nicht ganz der Pflichtspielauftakt, den sich das Trainerduo Alexander Lorenz und Stefan Mahne für die Senner B-Junioren vorgestellt hatten. Bei brüllender Nachmittagshitze im Hägeraner Glutofen mussten die Senner trotz verdienter 1:0-Führung durch Kapitän Jonas Bönsch, nach einem Fehlpass-Doppelpack im letzten Spielviertel in eine empfindliche 1:2-Niederlage beim B-Ligisten JSG Häger/Babenhausen einwilligen.
Die Senner kamen zunächst trotz starker Startaufstellung überhaupt nicht in die Partie. Die Gastgeber ließen die Senner bis in die eigene Hälfte hinein gewähren, doch spätestens da war aufgrund der über weite Strecken des Spieles enorm hohen Fehlpassquote auf Seiten der Senner „Schicht im Schacht“. Alexander Lorenz monierte folglich während der Pause den enorm hohen Aufwand, den das Senner Team betreiben musste, um im Ballbesitz zu bleiben bzw. wieder zu kommen. Aber auch gute Einzelleistungen blieben im ersten Durchgang Mangelware: Bis auf die Defensivreihe um den starken Torwart Tobias Bartneck, nur wenige Impulse nach vorne und insgesamt zu wenig Laufbereitschaft, um die durchaus verwundbare Gastgeberabwehr ernsthaft unter Druck zu setzen. Häger blieb nach vorne stets gefährlich und ließ nach Senner Fehlern im Spielaufbau das eigene offensive Potential aufblitzen, jeweils konnte Tobias Bartneck im Senner Tor entschärfen. Erst nach der Trinkpause des ersten Durchganges wurde das Senner Spiel gefälliger. In der Folge prüfen Valton Krasniqi und Malik Bekiri den Torwart der JSG. Es bleibt aber zu wenig durchschlagskräftig, was die Senner nach vorne aufbieten. Valton Krasniqi und Paul Thesing finden nur schwer ins Senner Spiel, Vlad Hryshuk und Leander Weihs bleiben in Einzelaktionen glücklos. Lediglich wenn sich Felix Pietsch und Nick Steinkamp mit ins Offensivspiel ein-
schalten, geht etwas mehr für die Senner nach vorne. Die Senner Führung nach der Pause entspringt einem Eckstoß: Jonas Bönsch nimmt nach einem Abpraller aus gut 16 Meter am halblinken Sechzehnerrand Maß und trifft die Kugel optimal, die neben dem rechten Torpfosten einschlägt. Nach guter Vorarbeit über links müssen die Senner sogar noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen, aber Vlad Hryshuk schießt unbedrängt über das Tor.
Alex Lorenz ist zur Pause überhaupt nicht mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, der zwischendurch eingewechselte Sean Greenyer konnte durch seine Laufarbeit zumindest den Druck auf die bis dahin zu wenig geprüfte Gastgeberabwehr erhöhen.
Die stärkste Phase haben die jungen Waldbadkicker zwischen der 45. und 60. Minute, als es gleich mehrfach gelingt, sich vor das Tor der JSG zu spielen, aber drei, vier aussichtsreiche Gelegenheiten beinahe kläglich vergeben werden. Häger bleibt nach vorne stets gefährlich, auch weil der Senner Defensivverbund viel zu viele Ballannahmen im Senner Drittel zulässt und nicht konsequent am Gegner verteidigt. Einen ersten schweren Fehlpass aus der zunehmend müder wirkenden Senner Defensive münzen die Gastgeber direkt in eine eine-gegen-eins Situation um, die Torwart Tobi Bartneck sensationell für sich entscheidet. Die bis dahin solide Senner Abwehr offenbart nun einige Konzentrationsmängel, die in weitere schwere Abspielfehler münden. Zunächst fangen die Gastgeber direkt vor dem Senner Sechzehner ein Senner Abspiel ab, der Hägeraner Angreifer fackelt nicht lange und setzt einen sehenswert platzierten Torschuss zum 1:1 direkt neben den rechten Pfosten, Tobi Bartneck ist chancenlos. Kurz darauf ein fehlgehender Pass von links nach rechts vor dem eigenen Tor, wieder ist der Hägeraner Torschütze zur Stelle, fängt den Ball ab und schießt erneut mit starker Präzision ein, das Spiel ist innerhalb von zwei Minuten gedreht. Im Kollektiv fehlen der Senner Elf in den letzten zehn Minuten „die Körner“, das nötige flache Kurzpassspiel, um die körperlich starke Defensive der Gastgeber in Verlegenheit zu bringen kann nicht mehr abgerufen werden, sodass es am Ende bei der nicht unverdienten 1:2-Niederlage bleibt.
Coach Lorenz ist trotz Niederlage, einige Stunden nach der Partie wieder guter Dinge: „Die Jungs müssen die Abläufe, die im Training gut klappen, eben auch ins Spiel übertragen. Klar, war es heute extrem heiß, aber letzten Endes fehlte bei einigen Spielern das nötige Engagement, andere haben einfach nicht ins Spiel gefunden. Wenn man dann die klaren Torchancen liegenlässt, die der Gegner aber auch hatte, dann kann es am Ende schiefgehen und das war heute der Fall. Die Fehler, die passiert sind, die passieren nun mal, wichtiger ist, das wir daraus lernen und sie in der Saison, ab kommender Woche nicht wieder begehen.“
Also Jungs: Abhaken-Köpfe hoch-gute Trainingswoche absolvieren!
Man of the Match: Tobias Bartneck