In einem zwar spannenden aber kaum als sehenswert zu bezeichnenden Spiel auf dem Senner Kunstrasen verlor die Zwote nach dem Achtungserfolg in Jöllenbeck höchst unnötig mit 1:2. Den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte Frank Rott.
Eigentlich seit der Wiederaufnahme der Wintervorbereitung agiert Sennes Zwote im Krisenmodus. Sicherlich könnte man sich in Anbetracht des im Herbst erarbeiteten Punktekontos entspannt geben. Aber die sich von Woche zu Woche mehr anspannende Personalsituation gibt wenig Anlass dazu. Einerseits werfen sich immer wieder, eigentlich angeschlagene und kaum fitte Akteure ins Getümmel, andererseits ist ein geregelter Betrieb unter diesen Voraussetzungen nur schwer möglich, die Spieltage inbegriffen.
Diese Erkenntnis sollte sich am heutigen Spieltag in prekärer Weise bemerkbar machen. Das Interimsspielertrainer-Duo Frank Rott und Sven Terveer konnte zwar auf die „soweit“ angestammte Defensive zurückgreifen, aber bereits nach nur wenigen Zeigerumdrehungen fiel Innenverteidiger Jan Hendrik Rüter mit einer Fußverletzung auf, sodass umgehend improvisiert werden musste. So verschob Kris Naporra recht schnell auf die Rechtsverteidigerposition und Burhan Tokman ins Zentrum der Abwehr neben Felix Scharf. Der seit Wochen überragende Ivo Dalhoff blieb links. Mert Kilic und die „treue Stütze“ Flori Helmke ackerten auf der Sechs gegen körperlich robuste und zum Teil sehr rigoros einsteigende Gäste, Marc Wittler und Marcel Schmidt besetzten die Flügel, während Mirko Cacic und Frank Rott das Angriffsduo gaben.
Neben der Verletzung von Jan Hendrik Rüter bereits nach wenigen Minuten vielleicht eine der spielentscheidenden Szenen: Ivo Dalhoff wir über links in den Raum geschickt und zieht mit Ball am Fuß in Richtung gegnerisches Tor ab, wird dann aber klar im Sechzehner vom Innenverteidiger der Gäste abgeräumt. Der Pfiff des Unparteiischen ertönte, aber der Schiedsrichter wollte das Foulspiel außerhalb des Sechzehners gesehen haben, eine aus Senner Sicht unglückliche Entscheidung.
Es entwickelte sich eine nicklige, unattraktive Partie mit vielen unnötigen Härten. Die Senner haben immer wieder Schwierigkeiten, sich hinten klar durchzusetzen, sodass die Gäste, die kaum sehenswerter agierten als das Waldbadensemble, eine verpatzte Abwehraktion zur schmeichelhaften Führung per Pieke aus zwölf Metern nutzten. Die Senner fanden im ersten Durchgang zu selten den rechten Zug zum Tor, wenn er da war, und es kam zu drei, vier hochkarätigen Gelegenheiten, dann vergab man diese Chancen mit teils bemerkenswertem Unvermögen.
Noch schlimmer wurde dieses im zweiten Durchgang, als man die Gäste nahezu in der eigenen Hälfte einschnürte, aber mit allerbesten Gelegenheiten nahezu sträflich umging. Als man eigentlich fünf oder gar sechs eins hätte führen müssen, ist es Frank Rott, der einen Angriff im Gästetor unterbringt, aber die Kräfte, die für diesen Hoffnungsschimmer aufgewendet worden waren, die schwanden nun. Hinten wurde man immer offener, sodass Burhan Tokman eine hochbrisante Aktion nur per Foul entschärfen konnte, wodurch er mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Das Loch, das nun im zentralen defensiven Mittelfeld der Senner entstand, konnte trotz aller Gegenwehr nicht mehr adäquat gestopft werden, sodass sich eine Alles-oder-Nichts-Partie mit langen Bällen auf beiden Seiten entwickelte, bei der sowohl die Gäste als auch die Senner erneut kläglich mit allerbesten Gelegenheiten scheiterten.
Am Ende können die Gäste eine der sich bietenden 1000%-Angriffe erfolgreich abschließen, während den Sennern jegliches Fortune im Abschluss abging und somit das 1:2 besiegelte.
Tokman Gelb-Rot, Rüter verletzt, Schulze verletzt, Hentschel verletzt, eigentlich Cacic und Wittler verletzt, Klimusch gerade erst wieder eingestiegen, Ahmet Eser gerade erst genesen – was soll’s, man muss wohl hoffen, es sind halt schwierige Zeiten, aber das weiß wohl inzwischen auch jeder.