(SM) Die zweite Mannschaft von Frank Rott, Sven Terveer und Teammanager Stefan Mahne hat auch das fünfte Spiel in Folge gewonnen und der Reserve vom TuS Eintracht keine Chance gelassen.
Die Situation rund um die zweite Mannschaft des TuS 08 Senne I hat sich deutlich entspannt: Sowohl personell konnte man zuletzt zahlreiche Kicker zurück in die eigenen Reihen holen, sportlich konnte man sich inzwischen deutlich von den Abstiegsrängen distanzieren und zum oberen Mittelfeld aufschließen. Aber der Schein sollte nicht trügen: Die Corona-Lage aber auch das eine oder andere herbstliche Tiefdruckgebiet drücken die Trainingsbeteiligung. Wie eng doch wahre sportliche Not und Dekadenz beieinander liegen können.
Gegen die abstiegsbedrohte zweite Mannschaft vom TuS Eintracht reichte den Waldbadkickern indes trotz des Ausfalls von Tom Friedrich, Okan Tokman, Alexander Klimusch, Florian Helmke sowie des rotgesperrten Burhan Tokman eine über weite Strecken wenig erbauliche Leistung zu einem Torfestival. Jan Gruner war wieder mit von der Partie und erwies sich als topfitte, vielseitig einsetzbare Alternative, ebenso wagte Lars Trapp nach langer Rekonvaleszenz wieder den Schritt in den Pflichtspielbetrieb und ließ seine technischen Stärken aufblitzen. Defensiv standen die Senner, insbesondere zu Beginn wackelig, die Verteidigung um Scharf, Rüter, Naporra und Dalhoff offenbarte viele Abstimmungsprobleme und agierte gegen die gute und schnelle Eintracht Offensive zu verhalten. Erst Mitte des ersten Durchganges fand man hier nach konsequenter Deckungsarbeit gegen die guten Gästeangreifer zu der gewohnten Sicherheit vor Sven Terveer im Senner Tor. Der starke Jan Gruner agierte in einem fein laufenden Dreieck mit Mirko Cacic und Frank Rott, wobei alle drei Kicker mit ihrer individuellen Klasse zum deutlichen Ergebnis beitrugen. Auch „Speedster“ Alexander Schulze war erstmalig seit Monaten wieder in einem Pflichtspiel mit von der Partie, erhielt insgesamt zu wenige Bälle, bewies aber seine überragende Sprintstärke und Torgefährlichkeit, wenn er denn in Szene gesetzt wurde. Auch Mert Kilic, für mich der Überraschungsspieler der Saison, zeigte erneut eine gute Leistung und belohnte sich mit zwei Treffern dafür selber. Marc Wittler in der Sturmspitze zeigte sich engagiert und mühte sich zu vielen Wegen, häufig kamen die Bälle aber zu lang und er blieb ohne eigenen Treffer. Lukas Hentschel und Joni Vogt blieben angeschlagen draußen, Marcel Schmidt, Erich Klassen und eben Lars Trapp kamen von der Bank.
Eintracht war zu Beginn das agilere Team, während die Senner behäbig, unaufmerksam und ein wenig überheblich daherkamen. Das zuletzt gegen Peckeloh gezeigte großartige Engagement auf dem Platz fehlte komplett, gegen den Ball standen die Senner viel zu weit von ihren technisch versierten, flotten Gegenspielern weg, sodass es sofort gefährlich für das Senner Gehäuse wurde. Allerdings wussten die Gäste zunächst nichts mit ihrem Spielvorteil anzufangen. Der hohen individuellen Klasse des Waldbadensembles geschuldet, kam man dann doch noch zur ersten wirklich guten Chance und die gereichte sogleich zum 1:0: „Speedster“ Alex Schulze lässt seinen Bewacher, mustergültig von Cacic in den Raum bedient, stehen und überwindet den Gästekeeper nach einer knappen Viertelstunde aus spitzem Winkel. Das 1:0 führte nicht zu mehr Sicherheit, die defensiven Mängel blieben bestehen und erlaubten den viel zu viel Raum behauptenden Gästen nach 20 einen sehenswerten Treffer zum 1:1. Auf den völlig verdienten Ausgleich reagierten die Senner insgesamt unaufgeregt und einmal mehr mit individueller Klasse: Nur kurz nach dem 1:1 nimmt Mirko Cacic aus gut und gerne 25 Metern in zentraler Position einen hoch abspringenden Ball volley, und knallt das Leder zur neuerlichen Führung unter die Latte. Kurz darauf mimt Jan Gruner den Freistoß-Scharfschützen und zirkelt einen Standard direkt an den linken Giebel-Innenpfosten, von wo aus der Ball ins Tor springt – zwei Traumtreffer in zwei Minuten zum 3:1. Jetzt zeigte sich das Waldbadensemble gepusht, während sich bei den gut gestarteten Gäste Resignation zeigte. Endlich, spielerisch ohne zu brillieren aber ein solides Niveau erreichend, kam der kleine Waldbadexpress in Fahrt und konnte durch einen Frank Rott-Doppelpack, per Halbzeitpause getrennt, auf 5:1 erhöhen.
Eintracht blieb nach vorne hin dennoch gefällig und auch immer wieder gefährlich, verpasste aber den Anschluss, sodass die Senner durch einen schön herausgespielten Kilic Treffer auf 6:1 von dannen ziehen konnten. Insgesamt ist die Messe spätestens ab da wohl gelesen, auch einen zweifelhaften Strafstoß können die Gäste nicht in Zählbares ummünzen. Die Senner hingegen erhöhen in einem nasskalten Flutlichtspiel am 1. Advent durch ein weiteres Tor von Mert Kilic zunächst auf 7:1, ehe nochmal Standardspezialist Mirko Cacic einen Freistoß aus 20 Metern in die Maschen zimmert. Der Schlusspunkt gebührte dem „Speedster“ der Sener, Alexander Schulze, der auch schon für den Start des Senner Torreigens verantwortlich zeichnete. Schulze veredelt eine saubere Vorhergabe von rechts humorlos zum 9:1 und dem Endstand. Sehr erfreulich die Rückkehr von Lars Trapp in die Senner Reihen im Spielbetrieb, wir haben den kreativen 94er sehr auf dem Platz vermisst. Neben Marcel Schmidt, der sich seinen Einsatz durch wochenlangen Fleiß und perfekter Trainingsbeteiligung mehr als verdiente, kam neben Erich Klassen noch Joni Vogt zu einem Kurzeinsatz.
Wir wissen alle nicht, was in den nächsten Tagen passieren wird. Auch eine frühe Winterpause für den Amateurfußball liegt sicher nicht im Reich der Unmöglichkeit. Daher sollte man eigentlich annehmen, dass man die Möglichkeiten, sich sportlich im Kollektiv bewegen zu dürfen nicht fahrlässig verstreichen lässt, gerade jetzt, wo es läuft! Die wesentlichen Punkte dazu sind intern angesprochen und brauchen hier wohl nicht wiederholt werden. Ich rate jedoch dringend zu einer anderen Einstellung, insbesondere dann, wenn man sich noch ernsthaft etwas vornimmt!
Man of the Match: Mirko Cacic