Reifer Waldbadexpress rauscht zum nächsten Sieg

Nach dem 14. Spieltag der Bezirksliga Staffel 2 belegt der Waldbadexpress zum ersten Mal in der laufenden Serie einen einstelligen Tabellenplatz. Der ungefährdete 3:0-Auswärtserfolg beim SC Bielefeld, die als etablierter Bezirksligist einen großen Personalumbruch im Sommer zu organisieren hatten, spült die Kicker vom Waldbad in der Tabelle auf Rang acht. Wir werden nicht müde zu betonen, dass mit dem Sieg auch die damit verbundene niederlagenfreie Serie auf nun elf Pflichtspiele in Folge ausgeweitet werden konnte.

Unter der Woche musste das Trainer-Duo Mike Wahsner und Christian Lyko noch darum bangen, dass man an diesem Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte, dennoch einen schlagkräftigen Kader beim Auswärtsspiel am Meierteich aufbieten kann. Die drei Trainingseinheiten waren geprägt von zahlreichen krankheitsbedingten Absagen, sodass an eine ideale Vorbereitung auf das sonntägliche Spiel nicht wirklich zu denken war. Hinzu kam, dass mit dem rot-gesperrten Malte Gruner und seinem jüngeren Bruder Ole, die am Wochenende privat in Berlin weilten, zwei für das eigene Spielsystem essenziell wichtige Spieler fehlten.

Zum Spieltag meldeten sich dann aber alle angeschlagenen Spieler fit, sodass Chef-Coach Wahsner folgender Elf das Vertrauen schenkte: Im Tor hielt Felix Winkler seinen Kasten sauber. Die Abwehrreihe, bestehend aus Massimo Zanghi, Gian-Luca Linstromberg, Stefan Dopheide und Marcel Landgraf, unterstützten den Senner Schlussmann bei der Mission „zu Null“. Im Mittelfeld lief Timon Finger erstmals auf der „Sechs“ neben Michel Dennin auf. Die Flügelzange aus Matthes Schwabedissen und Simon Czernia erinnerte an die temporeichen, meist erfolgreichen Spiele der letztjährigen Aufstiegssaison. Ganz vorne drin liefen mit Cem Beyer und Philipp Schlegel zwei gut harmonierende Akteure auf, denen jedoch das nötige Quäntchen Glück im Abschluss verwehrt war.

Mit dem Anpfiff zeigt der Gastgeber das, wovor Coach Wahsner in seiner Ansprache vor dem Spiel noch gewarnt hatte. Während die Senner Elf mit den Positionsumstellungen im eigenen Spiel kleine Startschwierigkeiten hat, geben die Hausherren lautstark und mit einer griffigeren Zweikampfführung zunächst den Ton auf dem eigenen Geläuf an. Ohne jedoch brandgefährlich zu werden verflacht das Spiel des SC, sodass Senne mit zunehmender Stabilität mehr und mehr die Spielkontrolle an sich reißen kann. Ab Minute zehn steht dann aber die Senner Elf auf dem Platz, die seit dem 5. Spieltag unüberwindbar scheint.

Je länger die erste Hälfte andauert, desto zielstrebiger werden die Aktionen der in blau gekleideten Gäste. Die schnellen Außenspieler Matthes Schwabedissen und Simon Czernia werden von den zentral agierenden Akteuren immer wieder in die Tiefe des großen Platzes geschickt, um ein Angriff nach dem anderen auf den Kasten der Hausherren vorzutragen. Auch die Doppelspitze Cem Beyer und Philipp Schlegel sorgt mit seinen Wegen und Aktionen immer wieder für Unordnung in der grünen Hintermannschaft. Dennoch dauert es bis Minute 41, ehe die Gäste vom Waldbad jubeln können. Nach einer eher unübersichtlichen Aktion im Straufraum der Hausherren springt der Ball vor die Füße von Michel Dennin, der sich das Spielgerät auf den schwächeren linken Fuß legt und mit einem platzierten Schuss ins linke Eck die 1:0-Führung erzielen kann – Halbzeit.

Die Analyse in der Halbzeit fällt kurz, aber passend aus. Man beherrscht das Spiel und den Gegner, die knappe 1:0-Führung ist aber zu wenig für einen entspannten Nachmittag. Klarere und konzentriertere Offensivaktionen sollen den zweiten und dritten Treffer herbeiführen. Derweil rückt Dennis Ambrosius, der den angeschlagenen Philipp Schlegel ersetzt, zum Beginn des zweiten Abschnitts auf den rechten Flügel.

Kurz nach Wiederanpfiff merkt man den Hausherren deutlich an, dass diese das Spiel noch nicht gänzlich abgeschenkt haben. Die Partie wird nickeliger, die Zweikämpfe werden intensiver und der Gesprächsbedarf wird erhöht. Während der SCB auf den Ausgleich drückt, bis auf zwei gute Abschlüsse jedoch nichts nennenswertes vorzuweisen hat, ergeben sich für die Senner große Räume und einige Konterchancen, die lange Zeit nicht genutzt werden können. Eine gute Viertelstunde vor Schluss ist es dann erneut eine schnelle Umschaltbewegung der Senner, an dessen Ende ein Abschluss steht, der von einem SCB‘ler mit der Hand im eigenen Strafraum abgewehrt wird – Strafstoß Senne! Michel Dennin tritt an, legt sich den Ball zurecht und versenkt das Leder sicher im rechten Toreck zur beruhigenden 2:0-Führung. Nur fünf Zeigerumdrehungen später können die Senner Akteure dann die endgültige Vorentscheidung bejubeln. Ein von Michel Dennin von halblinks scharf vor das Tor geschlagener Freistoß findet den mittlerweile eingewechselten Frank Rott, der unbedrängt zum 3:0 einköpfen kann. Die Schlusssequenz verläuft ereignislos, sodass der „Zu-Null-Sieg“ nicht mehr in Gefahr kommt.

Vor allem für unseren Hüter Felix Winkler, der mit großem Elan und großer Begeisterung im Sommer zu uns kam, in den ersten fünf Wochen der Spielzeit aber einfach viel zu oft hinter sich greifen musste, freut uns dieser erneute Erfolg – harte Arbeit zahlt sich aus! Ein toller Begleitumstand des Erfolgs ist ebenfalls, dass sich unser Puffer auf die Abstiegsplätze nun auf neun Punkte vergrößert. Die Phase, in der wir zum punkten verdammt waren, ist vorerst beendet. Zurücklehnen und runterfahren? Auf keinen Fall! Wir haben uns ein internes Ziel ausgerufen, für das es jetzt noch einmal bis Mitte Dezember zu arbeiten gilt. Lasst uns die Trainingsbeteiligung noch einmal erhöhen, die Trainingsintensität steigern und unermüdlich Punkte sammeln – nur so macht der Sport, den wir ausüben, Spaß.

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