Riserva nach 2:5 Heimniederlage im Abwärtsstrudel?

Nach einer 2:5 Heimniederlage gegen die Reserve von BV Werther verliert die Riserva nicht nur den Nimbus der Unbesiegbarkeit auf dem heimischen „Mini“-Kunstrasenplatz, sondern rutscht auch in der Tabelle in das Mittelfeld ab. Mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen befindet sich die Zweitvertretung derzeit in einem bedenklichen Negativtrend.

Nach einem enttäuschenden Remis und einer durchwachsenen Trainingswoche, konnten die Trainer Pantel und Friesen immerhin eine auf dem Papier starke Startelf aufbieten. Vor Rückhalt Sven Terveer verteidigten Felix Scharf, Kevin Baumert, Ivo Dalhoff und Last-Minute-Leihe Jan Gruner, die Doppelsechs bildeten erneut Mirko Cacic und Philipp Graf. Die Offensivpositionen bespielten Lars Trapp und Adriaan Stötzel über außen, während Fabio Schiprowski und Marc Wittler in der Spitze für Akzente sorgen sollten. Komplettiert wurde der Kader durch die Bank mit Tom Friedrichs, Umut Yamaci, Mert Kilic, Max Koller und Jonny Friesen.

Nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen war die Marschroute für den heutigen 9. Spieltag eigentlich eindeutig in der Kabine klargemacht: den Gegner früh mit Einsatz und Willen stören und den Ball ruhig in den eigenen Reihen laufen lassen. Dass dies erneut über weite Strecken des Spiels nicht klappte, passt in das derzeitige Gesamtbild der Riserva.

Die ersten 25 Minuten sind von beiden Mannschaften kein gutes Spiel, Chancen und gepflegte Ballstafetten sind eine Seltenheit. In der 26. Minute ist es dann ein unnötiger Ballverlust auf der rechten Senner Seite, der dankend per schnellem Zuspiel in die Spitze zum Werther 1:0 führt. Ob und inwiefern die Führung der Gäste Auswirkung auf das Spiel der Senner hat, lässt sich schwer beschreiben, denn nur drei Zeigerumdrehungen später ist es ein verlängerter Einwurf der Wertheraner der gegen die schlafende Senner Innenverteidigung zum 2:0 führt. Die ersten nennenswerten Angriffe kann die schwache Senner Mannschaft erst in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit verzeichnen: zwei Mal kann in der Spitze der Ball auf Schiprowski abgelegt werden, der aus aussichtsreichen Situationen verzieht, einmal ist es Graf, der eine Hereingabe nur knapp verpasst.

Mit einem 0:2 Halbzeitergebnis ist die Stimmung in der Halbzeitpause zurecht angespannt. Coach Pantel fordert im zweiten Durchgang mehr Einsatz und Spielfreude, der Gegner ist definitiv nicht unschlagbar. Zur Stabilisierung der Defensive und mehr Tempo in der Offensive kommen Friedrich und Koller ins Spiel. Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit versprechen zunächst Gutes, schnell kann man sich in der gegnerischen Hälfte festsetzen und zumindest bis zum 16er freispielen. Dann ist es erneut ein langer Ball in die Senner Hälfte, der nicht verteidigt werden kann. Frei vor Keeper Terveer kann der gegnerische Stürmer noch in aller Ruhe auf seinen Mitspieler querlegen – 0:3. Zumindest den Willen kann man der Senner Elf in den Folgeminuten nicht absprechen, auch wenn spielerisch weiterhin wenig dabei rumspringt und auch die Stimmung auf dem Platz intensiver wird.

In der 65. Minute ist es dann ein Zuspiel von Trapp in die Schnittstelle der Wertheraner Abwehr, welches Wittler von halbrechts zum 1:3 Anschlusstreffer verwerten kann. Nur zwei Minuten später ist es dann ein schnell ausgeführter Einwurf von Friedrichs in den gegnerischen Strafraum, knapp vor der Grundlinie kann Wittler noch einen Torschuss abgeben, welchen der überraschte Torwart von der Hand ins Tor springen lässt. Wie aus dem Nichts ist die Riserva plötzlich wieder mitten im Spiel und kann das vor wenigen Minuten für nicht möglich gehaltene noch schaffen. Dementsprechend riesig ist die Ernüchterung nur eine Zeigerumdrehung später: ein erneut unnötiger Ballverlust im Mittelfeld der Senner wird schnurstraks in den Lauf des gegnerischen Stürmers gespielt, welcher zum 2:4 einnetzt. Der Schock ist groß und wird wenig später nicht geringer, als ein schnell ausgeführter Freistoß locker über die Senner Abwehrreihe gespielt und zum 2:5 Endstand eingeschoben wird. Zwar kommt man noch einige Male vor das gegnerische Tor, doch auch Werther bleibt bis zum Schlusspfiff durch Konter gefährlich.

Es ist in den letzten Wochen schwer zu erklären, wie leicht man sich Tore fängt. Am kommenden Spieltag muss die Riserva auf dem ungeliebten Ascheplatz von Mitaufsteiger KuS Beli Orlovi Srbija Bielefeld ran. Um den Schalter wieder umzulegen, wird eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen nötig sein.

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